Qualitäts- und Patentmanagement

Seminar: Qualitätsmanagement

Ziel der Veranstaltung

Produkte im Gebiet der Life Sciences unterliegen strengen Anforderungen an die Qualitätssysteme, die bei der Entwicklung, Prüfung und Herstellung anzuwenden sind. Während Arzneimittel und Wirkstoffe GxP-Vorgaben unterliegen, orientieren sich die Hersteller von Medizinprodukten und In-vitro-Diagnostika traditionell an ISO-Normen, wie ISO 9001 und ISO 13485. In diese scheinbar festgefügte Ordnung ist in den letzten Jahren Bewegung gekommen. Arzneimittelhersteller müssen über die GMP-Anforderungen hinaus ein Qualitätsmanagement unterhalten, Risikomanagement wird zu einem zentralen Steuerungstool für Produkt- und Prozessdesign, bei Inspektionen geht es stärker um standortbezogen angemessene Lösungen. Die Bestrebungen, im Rahmen von internationalen Initiativen wie ICH und GHTF zu einer Festlegung von global geltenden Rahmenanforderungen an Qualitätsmanagement und -systeme zu kommen, sind so intensiv wie nie zuvor. Ziele der Veranstaltung sind, den Teilnehmern die verschiedenen Qualitätssysteme und ihre europäischen sowie beispielhaft auch die außereuropäischen rechtlichen Grundlagen vorzustellen und dabei insbesondere auf die Bereiche Arzneimittel einschließlich neuartiger Therapien und Medizinprodukte einschließlich In-vitro-Diagnostika einzugehen. Anhand von praktischen Aufgaben werden die Kompatibilität der unterschiedlichen Systeme in einem Unternehmen und der Aufbau geeigneter Organisationsstrukturen erörtert.

Inhalt in Stichworten

  • Qualitätssysteme, die ein Unternehmen anwenden muss, wenn Forschung, Entwicklung, Prüfung, Herstellung, Zulassung, In-Verkehr-Bringen von Arzneimitteln einschließlich Prüfpräparaten für klinische Prüfungen, Produkte für neuartige Therapien, Wirkstoffen sowie Medizinprodukte und In-vitro-Diagnostika durchgeführt werden
  • Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Qualitätssystemen (Pharmabereich versus Medizinproduktebereich)
  • Internationale Harmonisierung der Anforderungen
  • Unternehmensspezifische Qualitätssysteme unter besonderer Berücksichtigung von KMU

Dozenten

Dr. Claudia Dannehl studierte Physik mit dem Schwerpunkt Biophysik in Leipzig und Wien. Nach Abschluss ihrer Promotion an der Universität Potsdam wechselte sie in die Gesundheitsindustrie und betreute dort verschiedene Projekte mit nationalem und globalem regulatorischem Fokus. In Ihrer aktuellen Funktion bei LINK Medical unterstützt sie europäische Startups bei der Entwicklung und Umsetzung einer regulatorischen Strategie sowie dem Aufbau von Qualitätsmanagement (QM)-Systemen nach ISO 13485. Frau Dr. Dannehl ist aktives Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) e.V. und dabei Gründungsmitglied des Regionalkreises Medizinprodukte in Berlin.

Seminar: Rechtliche und ethische Rahmenbedingungen 

Ziel der Veranstaltung

Produkte im Gebiet der Life Sciences unterliegen vielfältigen rechtlichen und normativen Vorgaben. Nicht nur die Produktzulassung mit den notwendigen präklinischen und klinischen Studien, sondern auch die Entwicklung und die Herstellung des Produktes ist hoch reguliert. Ziele der Veranstaltung sind, den Teilnehmern die europäischen und beispielhaft auch die außereuropäischen rechtlichen Grundlagen und deren konkrete Umsetzung für die Bereiche Arzneimittel einschließlich neuartiger Therapien und Medizinprodukte einschließlich In-vitro-Diagnostika zu vermitteln. Anhand von praktischen Aufgaben wird die Zuordnung von Produktgruppen und eine der Unternehmensgröße angepassten Entwicklungs-, Zulassungs- und Produktionsstrategie erörtert.

Inhalt in Stichworten 

  • Voraussetzungen, die ein Unternehmen erfüllen muss, das Entwicklungs- bzw. Produktionsaufgaben durchführt: Anforderungen an Gebäude, Geräte, Personal. Betriebs- und Herstellungsgenehmigungen und zuständige Behörden. Gesetzliche Grundlagen.
  • Entwicklungsdokumentation, Untersuchungen vor der klinischen Erprobung, klinische Erprobung am Menschen bzw. Leitungsbewertungsprüfung, Herstellung von Prüfmustern, Genehmigungen, Behörden, gesetzliche Grundlagen.
  • Produktzulassung, Zulassungswege, zuständige Behörden und autorisierte Stellen.

Dozent

Herr Marcus Luther ist Innovationsmanager Gesundheitswirtschaft in der Technologietransferstelle der Charité Berlin. Er hat in den letzten zwanzig Jahren in verschiedenen Unternehmen als Manager Regulatory Affairs gearbeitet. Herr Luther hat zahlreiche Life-Science-Unternehmen beraten und war Referent in vielen Seminaren. Seine Spezialgebiete sind „Zulassung“ von Medizinprodukten, baulich-betriebliche Anforderungen an Laboratorien und Produktionsstätten, GMP, Produkthygiene und biologische Sicherheit.

Seminar: Intellectual Property Rights/Patentmanagement

Ziele der Veranstaltung sind, den Teilnehmern einen Überblick über die relevanten Komponenten des gewerblichen Rechtsschutzes zu verschaffen. Es werden ausreichend Kenntnisse vermittelt, damit die Teilnehmer kompetente Gesprächspartner für Rechtsanwälte und Patentanwälte sein können und ihre Bedürfnisse im Rahmen des eigenen Unternehmens auf diesem Gebiet abschätzen können.

Inhalt in Stichworten

  • Die Komponenten des gewerblichen Rechtsschutzes
  • Patent-, Gebrauchsmuster, Geschmacksmuster- und Sortenschutzrecht
  • Recht der Marken und sonstigen Zeichen
  • Recht gegen unlauteren Wettbewerb
  • Urheberrechtliche Bezüge des Gewerblichen Rechtsschutzes
  • Patente und Patentmanagement
  • Patentierbarkeitsvoraussetzungen und Ausnahmen von der Patentierbarkeit
  • Anmeldeverfahren in Deutschland, Europa, PCT
  • Aufbau eines eigenen strategischen Portfolios, Portfoliopflege, Länderprogramme
  • Verlängerung der Patentlaufzeit, Supplementary Protection Certificate (SPC) und Unterla- genschutz (data protection)
  • Fremdschutzrechte
  • Freedom-To-Operate
  • Patentmonitoring
  • Patentverletzung mit Schwerpunkt Europa, USA
  • Arbeitnehmererfinderrecht
  • Lizenzen
  • Rechtsnatur einer Lizenz
  • Arten von Lizenzen
  • Rechte und Pflichten von Lizenzgeber und –nehmer
  • Typische IP-Regelungen in Lizenzverträgen
  • Europäisches Kartellrecht
  • Lizenzstrategien
  • IP-Regelungen in sonstigen Kooperationen

Dozentinnen und Dozenten

Dr. Ute Kilger ist Chemikerin und war mehr als 10 Jahre im gewerblichen Rechtsschutz in Patentabteilungen der pharmazeutischen Industrie tätig, in den letzten Jahren in leitender Position. Sie ist Patentanwältin, European Patent Attorney und European Trademark & Design Attorney. Seit dem Jahre 2007 ist sie selbständige Anwältin und seit August 2009 leitet sie das Berliner Büro der Patentanwaltskanzlei BOEHMERT & BOEHMERT für den Bereich Biotech/Pharma/Chemie.

Dr. Sebastian Engels, Rechtsanwalt berät nationale und internationale Unternehmen in allen strategischen Fragen des Marken-, Urheber- und Wettbewerbsrechts sowie zu lizenzvertraglichen Fragestellungen. Einen speziellen Fokus seiner Beratungspraxis bilden darüber hinaus die umfassende rechtliche Betreuung und Vertretung von E-Commerce- und IT-Dienstleistern, insbesondere zu vertraglichen, verbraucherschutz- und datenschutzrechtlichen Themen sowie das Domainrecht. Seit 2011 ist Sebastian Engels bei der auf gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht spezialisierten Kanzlei BOEHMERT & BOEHMERT tätig.

Weitere Hinweise zum Modul

Ort
Universität Potsdam, Standort Griebnitzsee, August-Bebel-Straße 89, 14482 Potsdam

Modulorganisation
Das Modul wird als Kombination aus Distance Learning und Präsenzveranstaltungen durchgeführt. 

Kosten
2.400,- EUR

Anmeldungen
Bei Interesse senden Sie das ausgefüllte Anmeldeformular an mba@uni-potsdam.de